Georg Friedrich Händel: "Messias"

Solisten:

  • Eeva Tenkanen (Sopran)
  • Maria Kowollik (Alt)
  • Peter Maus (Tenor)
  • Siegmund Nimsgern (Bass)


Unterstützt wurden wir vom Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim.

 

Man hat Händels 'Messias' als Oratorium, als Kantate und als überdimensionales Konzert bezeichnet. In der Tat ist es eine Zusammenfassung sämtlicher Gattungen in einer Monumental-Konstruktion, und eben dies machte die jüngste Aufführung des Trierer Konzertchors mit Gesangssolisten und dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim unter der Leitung von Manfred May in eindringlicher Weise deutlich. Schon die Chorpartien des ersten Teiles markierten Bewegungen mit rhythmisch-hüpfendem Charakter, in denen der Konzertchor als kontrastierendes Element auf sich aufmerksam machte; eine Präsens, die den ganzen Abend über anhalten sollte. Der Wechsel vom lyrischen zum dramatischen Ausdruck war ein gleichsam 'gleitender' Prozess, der bereits in der ersten Alt-Arie Maria Kowolliks begann, als das Kammerorchester vom Continuo zum Streicherfeuer entflammte. Dieser Ausdruck steigerte sich in den Chorpartien des zweiten Teiles und erreichte im berühmten 'Halleluja'-Chor mit Pauken und Trompeten einen ersten Höhepunkt. Die zahlreichen Fugenpassagen des Chores machten deutlich, wie sich dieser in allen Stimmlagen gleichrangig bewegen konnte. Ist der 'Messias' Erzählung oder nicht? Auf solche Spitzfindigkeiten ließ sich der musikalische Leiter in St. Maximin gar nicht erst ein. Manfred May entfaltete das Werk in epischer Breite vor dem Hörer und hatte dabei im umfangreichsten Teil der Aufführung in einem Orchester mit Streichern, Cembalo und Fagott nicht eben zahlreiche Klangfarben zur Verfügung. Doch die Zusammenführung aller Elemente von Chor, Orchester und Solisten war eine herausragende Leistung. Das Publikum in der vollbesetzten ehemaligen Abteikirche sah es ebenso und quittierte dies mit minutenlangem Applaus.

Trierischer Volksfreund