Abtei St. Matthias Trier

Für den renovierungsbedürftigen Kreuzgang haben die Mitglieder des Trierer Konzertchors ein rein geistliches Programm in St. Matthias gesungen. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Exultate Deo

Freuen sie sich auf Choräle, Motetten und Orgelmusik.

Vom Advent bis zur Himmelfahrt

Der Kreuzgang ist in einer Klosteranlage ein zentraler Ort der Ruhe und Einkehr. Für die notwendige Renovierung in der Abtei St. Matthias sang der Trierer Konzertchor ein Benefizkonzert.

Von unserem Mitarbeiter Gerhard W. Kluth

Trier. Strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen und ein großes Angebot anderer Veranstaltungen in der Stadt konnten dem Konzert "Exultate Deo" des Trierer Konzertchores keinen Abbruch tun. Die Abteikirche war sehr gut besucht, als die Sängerinnen und Sänger sich unter Führung von Chorleiter Manfred May im Chorraum der Abteikirche aufstellten

Konzertreise nach Israel

Das rein geistliche Programm, mit dem der Chor im Oktober eine Konzertreise nach Israel bestreiten wird, war ein Gang durch das gesamte Kirchenjahr, vom Advent bis zur Himmelfahrt, eingerahmt vom titelgebenden "Exultate Deo" Alessandro Scarlattis und vom "Halleluja, lobet Gott" des Zeitgenossen Lothar Graap. Zwischen diesen Polen erklangen die Choräle aus dem Graduale Romanum zu den einzelnen Stationen des Kirchenjahres und entsprechende Motetten und Choralsätze von Orlando di Lasso, Johann Sebastian Bach, Joseph Rheinberger oder auch Hermann Schroeder. Der Bogen, den der 74jährige May über die Chorliteratur spannte, hatte damit maximale Ausdehnung. Es war schon beachtlich, was er seinem Ensemble mit diesem, im Wesentlichen als a cappella gestalteten Konzert abverlangte. Nicht nur, dass der Chor vielfach auf intonatorische Unterstützung durch ein Instrument verzichten musste. Auch die stilistischen Sprünge etwa von Jakob Arcadelts "Ave Maria" zu Schroeders "Siehe die Jungfrau", oder von Franz Schuberts "Christ ist erstanden" über das "Regina coeli" des Zeitgenossen Colin Mawby zu Bachs Choral "Christ lag in Todesbanden" stellten eine Herausforderung dar.

Zeitgenössische Orgelmusik

Ergänzt wurde das Konzert durch die Mitarbeit von Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum, der vorwiegend mit zeitgenössischer Orgelmusik das Programm bereicherte. Er stellte mit Wilfried Hillers "Toccata Campanella" oder auch mit Jean Langlais "Lumen Christi" seine Virtuosität unter Beweis und unterstützte den Chor beispielsweise beim Eröffnungschoral der Adventskantate "Nun komm der Heiden Heiland", BWV 61, in dem er den Orchesterpart übernahm. Der lange und sehr herzliche Applaus am Ende des Konzertes zeigte die Zustimmung eines sich angesprochenen Publikums. gkl

© Volksfreund 2011. Alle Rechte vorbehalten. // Erschienen im Trierischer Volksfreund am 27.09.2011.

 

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